So sieht Beratzhausens Hofstaat aus
Erstmals schicken die Faschingsfreunde Beratzhausen drei Prinzenpaare ins Rennen. Tobias Waßner ist nun Gardepräsident.
Beratzhausen.Der Fasching kann kommen – Beratzhausen ist bestens vorbereitet: mit drei Prinzenpaaren, einem neuen Präsidenten und einem „Alten“, der die fünfte Jahreszeit noch mal geschickt einleitet. „Ohne Fasching wär in Beratzhausen da Hund vareckt“, stimmte er das im Pfarrheim gespannt wartende närrische Volk auf die bevorstehenden Ereignisse ein.
Es war die 43. Prinzenpaar-Proklamation der Marktgemeinde, die Christian Eglmeier am 11.11. um (fast genau) 19.11 Uhr anmoderiert hat. Da konnte sich auch Bürgermeister Konrad Meier nur wundern, dass es den Akteuren immer wieder gelingt, „noch eins draufzusetzen“. Ein dickes Lob hatte er für Eglmeier, „die Antriebsfeder“ für den neu ins Leben gerufenen Faschingszug – und für den Aufstieg Beratzhausens zur Faschingshochburg parat.
Wehmütiger Abschied
Eben in dieser „Burg“ hatten vor einem Jahr seine Tollität Prinz Tobias I. und ihre Lieblichkeit Julia III. die Regentschaft übernommen. Bei der Proklamation ihrer Nachfolger hieß es nun schon mal, ein bisschen Abschied zu nehmen und den Thron freizumachen, ehe sie das Zepter beim Inthro-nisatonsball am 3. Januar 2020 endgültig aus der Hand geben müssen. Der scheidende Prinz schaute auf eine „Superzeit“ zurück, die er keine Sekunde bereut hat. „Prinzenpaar zu sein, ist super“, bekannte er freimütig. Dem stimmte seine Prinzessin hörbar gerührt zu und gab den künftigen Tollitäten den dringenden Rat: „Genießt die Zeit, sie ist so schnell rum.“
Damit war nun für Christian Eglmeier endgültig das Ende seiner Präsidentschaft gekommen und er verabschiedete sich von der „geilsten Garde der Welt“. Tobias Waßner übernahm als neuer Gardepräsident die Regie. Souverän führte er durch die Proklamation von diesmal gleich drei Prinzenpaaren – „das gab’s in Beratzhausen noch nie“. Niemand musste geschubst oder gezogen werden, alle wollten auf den Thron – und alle dürfen.
Da ist zunächst das Kinder-Prinzenpaar Lucas II. (Rutz) und Laura I. (Gabriel). Die zwölfjährigen Realschüler aus Beratzhausen – von Schüchternheit weit entfernt – stellten sich gegenseitig im Wechsel vor. Sie erzählte von ihrem Prinzessinnenwunsch – die Eltern hatten den Beratzhausener Fasching 1993 regiert – und ihrer Zeit in der Kindergarde. Der kleine Prinz sagte: „Ich hab mir die Tanzerei gespart.“ Sein Papa sei zehn Jahre lang Elferrat gewesen – „und bis heute kein Prinz“.
Der komplette Hofstaat
Partnerin im Tanzclub gefunden
Die Spannung stieg und das Herrscherpaar für die Großen schwebte ein: Felix I. (Gasteiger) mit Selina I. (Stiegler), beide aus Beratzhausen und geübte Tänzer. Der künftige Prinz, 24 Jahre jung, ist in der Garde zwar schon lange aktiv – „aber immer im Hintergrund“. Nun hatte der Lehramt-Student und Ministrant die Idee, mal den Fasching in seiner Heimat als Prinz zu regieren – und suchte eine Partnerin, die gut tanzen kann und attraktiv ausschaut. Er fand sie im Tanzclub Laaber: Die 20-jährige Selina befindet sich zur Zeit in Ausbildung zur Bauzeichnerin. Für die bevorstehende Faschingssession kann sich das närrische Volk sicherlich auf einen außergewöhnlichen Prinzenwalzer freuen, wozu der künftige Prinz einräumt: „Sie tanzt besser als ich.“
Für den Fasching 2020 hat sich die Garde „The great Twenties“ vorgenommen. Die 20er-Jahre bestimmen also das Motto der Gardeauftritte im kommenden Jahr. Die Akteure haben noch bis zum Inthronisationsball am 3. Januar Zeit, ihr Programm einzustudieren – und sind auch schon fleißig am Trainieren.